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Dieser Artikel ist hier auch als PDf online: 

https://gesundesleben.online/images/pdf/Der-grosse-Vorteil-des-Mulchens.pdf  

 Die meisten Gärtner und Landwirte stöhnen und seufzen unter der derzeitigen Trockenheit.  Im April gerade mal 10 l geregnet, im Mai 20 l und im Juni bis heute dem 08.06 noch gar nichts – im Vergleich zum letzten Jahr hat es im Mai stolze 110 l geregnet. Immerhin hatten wir in Österreich den wärmsten April seit 218 Jahre und den wärmsten Mai seit über 150 Jahren!

K800 DSC02248Gerade angesichts dessen ist es umso notwendiger reichlichst mit natürlichen, organischen Materialien zu mulchen, wodurch die Verdunstung stark verringert wird. Die Erde bleibt viel länger feucht – gleichzeitig werden die Pflanzen dadurch mit leicht verwertbaren Nährstoffen versorgt, insbesondere beim Mulchen von Luzerne und Brennnessel, wie ich bereits hier berichtet habe:  https://gesundesleben.online/index.php/aktuelles/48-die-luzerne-koenigin-der-lebensmittel-und-der-fruchtfolge

Eine fleißig mulchende Facebook-Freundin hat als Kommentar zum Mulchen geschrieben:
„Und ich habe dieses Jahr nur 2 mal gegossen bis jetzt, und das Beet sieht auch nicht schlechter aus wie die Nachbarbeete die täglich gießen.“

 

Weitere Vorteile des Mulchens sind:

  • Der Boden bleibt locker – dadurch entfällt zum größten Teil die Hackarbeit zur Bodenlockerung. Die Bodenlebewesen erzeugen einen Ton-Humuskomplex, ein lebendiges Gebilde. Dieser ist an seiner krümeligen Struktur zu erkennen. Würmer ziehen das organische Material in die Tiefe und verdauen es.
  • Mulchschichten sind eine vortreffliche Nährdecke für alle Bodenlebewesen, die in Wechselbeziehung zu den Pflanzen stehen. Es werden die Bedürfnisse nach Nahrung, Wasser, Wärme und Luft in vortrefflicher Weise erfüllt. Die so intensivierte Bodenaktivität ist die Grundlage des angestrebten Idealzustandes, der Bodengare.
  • Weil im Mulchgarten keine Bodenbearbeitung erfolgt, wird das empfindliche Feinwurzelsystem der Kulturpflanzen nicht durch mechanische Verletzungen zerstört.
  • Vermeidung des Bodenabtrages nach starkem Regen.
    Eine bedeckte Erde wird auch nach starken Regengüssen nicht abgeschwemmt, es bilden sich keine Risse oder Verkrustungen.
  • Die schützende Mulchschicht hält Wildkräuter zurück. Das "Unkrautjäten" entfällt zum größten Teil.
  • Auch das Ernten ist leichter und sauberer. Die Früchte können von der Pflanzendecke geerntet werden.
  • Gemulchte Böden zeigen nicht nur eine ausgeglichene Temperatur im Tagesverlauf sondern auch weniger Frosttage und geringere Frosttiefen als Vergleichsflächen.

Wichtig wäre es auf feuchten Boden zu mulchen, da das Wasser bei geringem Niederschlag durch die Mulchdecke erschwert zu den Wurzeln gelangt.

Auch Kompost vermag nicht die Bodenleistungen zu erbringen, wie sie durch Mulchen mit frischen lebendigen Materialien erreichbar sind.

Ende Mai haben meine Nachbarsbauern deren Brachwiesen gehäckselt – auch das Luzerne-Grasgemenge in meinem Obstsortengarten wurde zum Großteil gehäckselt. Bereits seit Jahren verwende ich diesen Grasschnitt sehr gerne zum Mulchen (vorher sollte der Besitzer gefragt werden) – transportieren kann ich es mit meinem tollen Handwagen, welcher einst mein Onkel gebastelt hat. K800 DSC02243

Mit dem gehäckselten Gras, welches innerhalb kürzester Zeit zu Heu wurde, habe ich u. a  meine Erdbeeren gemulcht – ich finde dies viel praktischer und einfacher als Stroh. Es ist jedenfalls auch besser für den Boden, da Stroh zu viel Kohlenstoff enthält und somit dem Boden den Stickstoff bei der Verrottung entzieht.

Meine Starkzehrer wie z.B. Kraut und Tomaten habe ich großzügig mit gehäckselter Luzerne gemulcht.

K800 DSC02250Ein Tomatendach von mir ist  durch die Hütte hervorragend vor dem Westwind- und Regen geschützt – die letzten 2 Jahre sind die Tomaten hier hervorragend gewachsen mit 5-8 kg Ertrag je Pflanze! Diesen Winter habe ich dort auch ein eigenes, ausgeklügeltes Bewässerungssystem gebastelt, bei welchem das Wasser von der Regenrinne in ein Rohrsystem läuft, sich auf 2 Schläuche aufteilt, welche jeweils bei den Pflanzen mit Bohrungen versehen sind – zuerst kleinere, dann immer größere, damit überall etwa gleich viel Wasser ankommt.

Auch ich hatte im letzten Jahr teilweise mit der Blütenendfäule bei den Tomaten zu kämpfen - dies ist meist ein Calcium-, bzw. Magnesiummangel. Oft kann die Pflanze den Kalk einfach nicht aufnehmen. Ich habe dann mit Luzerne und Brennnessel gemulcht, welche beide enorm nährstoffreich sind. Bisher hatte ich nur mit Grasschnitt gemulcht und etwas Senf - war scheinbar nicht so gut. Ca. 2 Wochen nach dem Mulchen hatte ich fast keine Blütenendfäule mehr. Ein Ähnliches Ergebnis erwarte ich mir auch in meinem Obstgarten durch die Luzerne, eine ideale Baumscheibenbepflanzung, hochwertigen Kompost, Urgesteinsmehl, effektiven Mikroorganismen… Vor einigen Jahren habe ich mir von Prof. Walter Veith mal ein Video angehört, wo er sagte, dass dann wenn z.B. ein Apfel alle Mineralstoffe und Spurenelemente des Periodensystems im richtigen Verhältnis enthält keine Fäulnis mehr möglich ist, er wird dann nur noch verschrumpeln!

Bereits 10 Tage nach dem Häckseln Ende Mai ist die Luzerne trotz extremster Trockenheit bereits wieder sehr schön grün gediehen, über 20 cm hoch – das Gras dagegenK1024 DSC02295 wächst fast gar nicht. Vorteilhaft ist die Luzerne auch für meine Bäume insofern, dass sie mir die Erde für die Baumwurzeln bereits tiefenlockert.

Im letzten Jahr habe ich noch vom Obstbauverein eine Gartenfräse ausgeliehen, um damit teilweise die Beete zu bearbeiten.

Das wird nun immer weniger notwendig, da die Erde durch die richtige Pflege immer lockerer wird und fast von selber zerfällt. Dafür habe ich gut ausgereiften Kompost auf meine Beete verteilt, welche ich im Herbst/Winter für gute Belüftung mit der Grabegabel gelockert habe.

K1024 DSC02249Auf jenen Beeten, wo vorher Gründüngung (in Form von Senf, Ölrettich, Phazelia…) gewachsen ist, habe ich zuerst diese Pflanzen auf dem Boden verteilt und darüber noch mit gehäckseltem Gras gemulcht. Solche Materialien können auch relativ großzügig gemulcht werden. Grasschnitt vom Rasenmäher dagegen sollte nur ganz dünn auf den Beeten verteilt werden, da er sonst zusammenpappt undurchlässig wird – besser vorher antrocknen lassen.

Besonders gerne säe ich im zeitigen Frühjahr Senfsaat als Vorkultur zu Tomaten, welche durch die fungizidwirkenden Stoffe in den gemulchten Senfpflanzen viel beständiger gegen die gefürchtete Braunfäule sind.

Jene Kürbisse, wo meine Hühner Zugang haben, habe ich mit einem Gitter bedeckt und auf das Heu noch grobe Materialien, wie Topinamburstängel gelegt.

Hier kann über das Mulchen diskutiert werden und Erfahrungen ausgetauscht:

https://www.facebook.com/andreas.konig.37604/posts/1792112500828052

Nähere Infos zum Mulchen sind hier nachzulesen:
http://www.oscorna.at/gartenwissen_mulchen.html

http://www.oekogarten-voelklingen.de/themen-mulchen.php

Manche Menschen meiden es zu mulchen, weil sie der Meinung sind dadurch noch mehr Schnecken im Garten zu bekommen. Mittlerweile kenne ich einige Gärtnerinnen, welche hier mit dem Mulchen und Kompostgaben andere Erfahrungen gemacht haben – die Erde wurde immer besser, Bodenleben vielfältiger – Schnecken wurden immer weniger.

Margarete Langerhorst z.B. hatte in ihrem sehr vorbildhaften Mischkulturgarten (ehemaliges Getreidefeld) jahrelang enorm viele Schnecken. Durch viel Kompost, Humusaufbau, Mulchen waren nach einigen Jahren alle Schnecken von einem Jahr zum anderen verschwunden. In den Sommern davor haben sie aber schon immer sehr viele Schnecken abgeglaubt und in den Wald gebracht, wie sie mir am Telefon gesagt hat. Sie erzählt jedenfalls, dass an Stellen mit wenig Humus (schwächelnde Pflanzen) viele Schnecken waren – Stellen mit viel Humus dagegen wenig von Schnecken besucht wurden.

Ich selber merke dieses Phänomen an meinem Garten auch, dass die Schnecken vorwiegend auf alles schwache, kränkliche und verfaulende losgehen. Wenn ich z.B. meine Kürbispflanzen auspflanze, mulche ich sie gleich intensiv mit Senfpflanzen, Luzerne…, welche sofort gefressen werden – Kürbispflanzen selber werden kaum angerührt. Sind die Pflanzen aber nicht gesund, wie es bei gekaufter Massenware meist der Fall ist, sind diese sofort von den Schnecken vertilgt!

Ganz besonders wichtig ist die Verwendung von sehr gut verrottetem Kompost, aufbereitet aus möglichst gesundem Ausgangsmaterial – vorzugsweise unter Verwendung von Urgesteinsmehl, Effektiven Mikroorgansimen…

Vorteilhaft ist auch Flächenkompostierung bzw. ich säe sehr gerne im Frühjahr und Sommer Gründüngung auf freien Flächen aus, welche mir den Boden lockert und bedeckt, sowie die Bodenlebewesen mit Nahrung versorgt. Entscheidend wichtig ist es den Lebensraum Boden gesund zu halten – die vielen nützlichen Bodenorganismen, welches sich hier normalerweise befindet zu fördern: http://www.ogv.at/ogv/documents/2015/ogv20150204002895.pdf

Regenwürmer fressen, verdauen und durchmischen den Boden. Im Regenwurmdarm kommt es zu einer Anreicherung der Erde mit Mikroorganismen und zur Bildung von Ton-Humus-Komplexen, die in Form von stabilen Kotkrümeln ausgeschieden werden. Dabei kommt es  zu einer Nährstoffmineralisierung. Die Ton-Humus-Komplexe stellen gleichzeitig eine Nährstoffquelle für Pflanzen dar und bieten wegen Erhöhung der Aggregatstabilität in Form eines Krümelgefüges Erosionsschutz.

Zahlreiche Versuche weisen nach, dass Regenwürmer die jährlich anfallende Streu von Pflanzen und Laubbäumen praktisch vollständig in den Boden einarbeiten und damit das Recycling von Nährstoffen wesentlich. Regenwürmer ernähren sich von mikrobiell vorzersetzten Pflanzenresten an der Bodenoberfläche, die von ihnen eingesammelt und in die Röhren gezogen werden.

Dieser Teil über Schnecken ist erstmals hier etwas umfangreicher erschienen: https://gesundesleben.online/index.php/sonstige-dokumente-3/44-biblische-orientierung-im-aktuellen-zeitgeschehen-maerz-2018

 

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